Nortorf Journal 05/02 

Endspielwochen für TuS-Liga!

1 Sieg, 3 Niederlagen und Abstiegskampf pur - so die ernüchternde Bilanz des TuS Nortorf seit Erscheinen der letzten Ausgabe des NJ.

Am 23.03.2002 gastierte neben rund 60 weiteren Zuschauern auch der Fußballgott persönlich in der V.I.P-Loge des TuS-Stadions am Heinkenborsteler Weg. Und zwischen der 85. und 90. Min. muss ihm Bier + Bratwurst besonders gut gemundet haben. Zunächst vereitelte „Greifer“ Stefan Fischer im TuS-Gehäuse beim Stand von 1:1 3 „100%ige“ des Gegners und dann gelang Sascha Adomat mit einem „verunglückten“ Flankenball aus gut 40m sogar der Siegtreffer gegen den Tabellenvierten vom Ostseestrand. Bis zu dieser turbulenten Schlussphase wurde beiderseits eher Fußball-Magerkost geboten. Während der favorisierte TSV Schilksee in den ersten 30 Minuten gefällig spielte, aber ohne nennenswerte Torchancen blieb, hatte der TuS die besseren Gelegenheiten. Der Torjubel blieb jedoch zunächst den Gästen vorbehalten. Ein herrlich vorgetragener Konter sorgte für die 0:1-Pausenführung der jungen Kieler Mannschaft (30.). Nach dem Wechsel neutralisierten sich die Kontrahenten überwiegend bereits im Mittelfeld, wobei Schilksee jederzeit optisch überlegen blieb. Chancen waren Mangelware. Umso überraschender der Ausgleich durch Marc Schenkel (75.). Er traf nach herrlicher Einzelleistung aus 15m ins lange Eck. Wütende Angriffe der ambitionierten Gäste folgten, und schließlich kamen die erwähnten letzten 5 Minuten...!

Am 06.04.2002 reiste die TuS-Liga an den Ort eines großen Triumphes vergangener Tage. In der Aufstiegsrunde 2001 siegte der TuS 2:0 und sorgte damals vor 150 mitgereisten Fans für eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen. Diesmal hieß es Tabellenletzter gegen Tabellensiebter, ein Unterschied war aber über 90 Minuten nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Der SVF versuchte zumindest aus seinen Möglichkeiten das optimale herauszuholen und präsentierte sich sowohl spielerisch als auch kämpferisch nicht ganz so schwach wie der TuS. Nach 55 Minuten war das Spiel entscheiden. Die "Leuchtturmwärter" führten zu diesem Zeitpunkt mit 3:0, wobei insbesondere die ersten beiden Treffer (45. u. 51.) als Eigentore zu werten waren, da eklatante Fehler aus den eigenen Reihen zu den jeweiligen Toren führten. Als der Gastgeber in der 65. Min. auch noch einen Foulelfmeter zugesprochen bekam, drohte sogar ein Debakel, doch Fischer parierte und endlich ging zwar kein Ruck aber zumindest ein "Zucken" durch die TuS-Elf. Zunächst konnte Nitschmann ebenfalls per Elfmeter auf 1:3 verkürzen (75.) und als Scherbarth zum 2:3 traf (85.), keimte sogar noch ein Fünkchen Hoffnung auf. Ein Punktgewinn wäre allerdings noch schmeichelhafter als der Sieg gegen den TSV Schilksee zwei Wochen zuvor, so dass der Treffer der Gastgeber zum 4:2 mit dem Abpfiff, resultierend aus einem Konter, als durchaus verdient anzusehen war.

19:02 Uhr: Anstoß TuS Nortorf
19:02 Uhr und 10 Sek.: Ballverlust TuS Nortorf
19:02 Uhr und 20 Sek.: 1:0 für den SV Wasbek!

Ca. 150 Zuschauern im Stadion am Bahndamm in Wasbek war es am 10.04.2002 vergönnt, dass wohl schnellste Bezirksliga-Tor der Geschichte zu sehen. 120 davon jubelten und ca. 30 TuS-Fans sahen erneut binnen kürzester Zeit kapitale Fehler in den eigenen Reihen, die auch diesmal spielentscheidend sein sollten. In den folgenden 89 Minuten zeigte sich der TuS zwar kämpferisch engagiert und auch spielerisch gegenüber den Vorwochen verbessert, doch leider sollten auch an diesem Tag kaum zwingende Torgelegenheiten dabei herausspringen. So geriet der 6. Sieg der Gastgeber in Folge nie wirklich in Gefahr. Im Gegenteil, 2x Aluminium sowie diverse gute Aktionen von TuS-Greifer, seinen Zeichens „Dampfhammer“, Stefan Fischer, verhinderten eine höhere Niederlage. Die wenigen TuS-Chancen resultierten meist aus Standard- oder Zufallssituationen, doch sowohl Schenkel und Heintz per Kopf (25./60.) als auch Neuenfeld und Grimm mit dem Fuß (65./80.) verfehlten das Tor knapp oder scheiterten am sicheren SVW-Schlußmann Weißenberg.

Nur 4 Tage später meldete sich der TuS dank der 3. Niederlage in Folge gegen direkte Mitkonkurrenten endgültig im Abstiegskampf zurück. Dabei war die Niederlage gegen die „Männer vom See“ völlig unnötig. Nach Startschwierigkeiten in der Anfangsviertelstunde spielte der TuS endlich wieder Fußball und führte zur Pause durch einen Scherbarth-Treffer per Kopf (25.) verdient mit 1:0. Nach dem Wechsel brach dann leider alles zusammen. Die Gäste lösten den Libero bereits in der 46. Minute auf und der TuS spielte fortan die „defensive Variante schlechten Handballs“. Am eigenen Strafraum baute man einen Halbkreis auf und versuchte ausschließlich zu verteidigen. Vorstöße über die Mittellinie waren an einer Hand abzuzählen. Warum??? Angst vorm Gewinnen??? Überrascht davon, tatsächlich vor dem Wechsel Fußball gespielt zu haben??? Eine Erklärung gibt es nicht. Logische Folge der Ausgleich in der 72 Min, der zu allem Überfluss aus einem Handelfmeter resultierte. Mirko Nitschmann wurde dafür mit der roten Karte bestraft. In Unterzahl ging dann gar nichts mehr, so dass der Siegtreffer der Gäste in der 82. Min. eine Frage der Zeit war.

Trotzdem lässt sich auf dieser Leistung in den kommenden Spielen aufbauen, obwohl langsam aber sicher auch der Psychologe in Trainer Dierk Schröder gefragt sein wird.

Die TuS-Liga ist in jedem Fall in den nächsten Wochen gefordert, zu punkten und dafür hoffen wir auch auf Eure Unterstützung! Gebt der Mannschaft den nötigen Rückhalt, damit wir in den nächsten Wochen nicht doch noch zittern müssen! Besucht uns bei den noch ausstehenden Spielen:

SA 04.05.2002 15:30 TuS Nortorf - VFR NMS II
MI 08.05.2002 19:00 TuS Holtenau - TuS Nortorf
SA 11.05.2002 15:30 TuS Nortorf - SV Wasbek
SA 25.05.2002 15:30 TSV Lütjenburg - TuS Nortorf

VIELEN DANK!

PS: Am 15.04.2002 musste Nortorf eine weitere empfindliche Niederlage hinnehmen. Neben Bremen, Düsseldorf und M’Gladbach wurde auch Nortorf nicht als WM-Standort nominiert. Warum? Die stets zu erwartenden „Rauchattacken“ aus dem Garten eines unbekannten Anwohners gefährden die Gesundheit der Spieler. Schade!

Timo Görlitz (stellv. Fußballobmann)

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