Interview im Holsteiner Courier mit Holger Kortum
 
    Quelle: Holsteiner Courier (SHZ) vom 21.04.2004
 Sport




















Nortorf-Interesse an SVT-Spielern
[21.04.2004]

Nortorf (Olaf Minigel) - Der große Coup Meisterschaft und der damit verbundene Regionalligaaufstieg sind also weiterhin zum Greifen nahe. Kurz vor dem Saisonfinale führte der "Courier" ein Interview mit Holger Kortum, dem Fußballjugendobmann desTuS Nortorf.

Nur Remis im Spitzenspiel gegen Risum-Lindholm und der damit verbundene Verlust der Tabellenführung an den SV Eichede - wie stehen eure Chancen auf Platz 1 am Saisonende?

Kortum: Ich denke, durch das 0:0 sind unsere Chancen realistisch gesehen gesunken. Bei einem Sieg wäre die Situation eindeutig besser gewesen. Risum hat ja noch den Vorteil
zweier Nachholspiele, aber jede Partie muss erst einmal gespielt werden. Auch Eichede wird alles versuchen, seine Tabellenführung bis zum Ende zu verteidigen.

Es gibt Gerüchte, dass ihr zwar den Meistertitel gerne erringen würdet, das "drohende" Abenteuer Regionalliga aber scheut. Entspricht das der Wahrheit?

Kortum: Von Scheuen kann nicht die Rede sein, aber wir bleiben realistisch. Wir müssen nicht aufsteigen, doch für die fußballbegeisterte Nortorfer Region sowie für die Mannschaft, die sich mit Teamwork alles erarbeitet hat, wäre es allemal verdient, eine Klasse höher zu spielen, auch wenn die
meisten von den Spielern im kommenden Jahr in den Seniorenbereich wechseln werden.

Sollte tatsächlich der große Wurf gelingen, habt ihr dafür schon Pläne in der Schublade?

Kortum: Fertige Pläne gibt es noch nicht, aber wir wären auch nicht unvorbereitet, schließlich sind ganz andere
Voraussetzungen in der Regionalliga zu erfüllen. Wir haben da schon Kontakte mit dem SV Tungendorf aufgenommen, um zu erfahren, welche Sachen in einer solchen Spielklasse auf uns zukommen.

Wäre die Regionalliga für euch auch ein finanzielles Abenteuer oder würde eine Schar von Sponsoren Schlange stehen?

Kortum: Wir können nicht aus dem Vollen schöpfen. Daher müssten die Sponsorenaktivitäten erhöht werden. "Klinken putzen" wäre angesagt. Andererseits ist TuS Nortorf ein großer Verein mit 16 Jugendfußballteams, da muss ich an alle denken, nicht nur an den Spitzenfußball.

Auch wenn Nortorf einige Kilometer von Neumünster entfernt liegt, wäre für euch als Vertreter des KFV auch ein Engagement des Neumünsteraner Sportpools beim TuS erstrebenswert?

Kortum: Da würden wir gerne anklopfen. Es müsste aber erst geklärt werden, ob wir anspruchsberechtigt wären.

Das Erfolgsduo "Otsche" Brandt und Uwe Boller hört am Ende der Saison auf. Wird der neue Trainer Volker Madey die bisher geleistete Arbeit erfolgreich fortsetzen können?

Kortum: Da habe ich überhaupt keine Bedenken. Er ist lange dabei beim TuS Nortorf, kennt sich gut aus und leistet derzeit bei den Verbandsliga -B- Junioren hervorragende Arbeit.

Wie viele Leistungsträger der erfolgreichen A-Junioren verbleiben nächste Serie noch in der Mannschaft und wechseln nicht in den Seniorenbereich, und ist die Qualität der nachrückenden B-Junioren (derzeit Rang 7 in der Verbandsliga) ausreichend?

Kortum: Vier bis fünf aus dem jetzigen Team bleiben übrig, dazu kommt ein großer Teil aus den jetzigen B-Junioren, die den Klassenerhalt in der Verbandsliga fast geschafft haben und in vielen Spielen ihre gute Leistungsfähigkeit bewiesen haben.

Bisher war es eure Prämisse, nur Spieler aus Nortorf und Umgebung beim TuS spielen zu lassen. Würdet ihr im Falle eines Aufstiegs auch über den "Tellerrand" schauen und Spieler von auswärts verpflichten?

Kortum: Hauptsächlich greifen wir auf Spieler aus der Region zurück, aber beim TuS haben öfters auch schon Auswärtige gespielt. Wir schauen uns um.

Gerüchteweise sollt ihr dabei ein Auge auf Spieler der jetzigen B-Junioren des Regionalligisten SV Tungendorf geworfen haben. Stimmt das?

Kortum: Ja, wir haben bereits Kontakte geknüpft. Vier bis sechs konkrete Namen, die ich noch nicht nennen möchte, sind im Gespräch. Da müssen noch organisatorische Dinge geklärt werden, zum Beispiel die Fahrerei. Selbst wenn wir nächstes Jahr Verbandsliga spielen, wäre eine Basis für einen Wechsel vorhanden.

Wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, wie geht es dann weiter? Welche Ziele würden für die Verbandsliga ausgegeben? Wie lautet das Klassenziel bei einem möglichen Aufstieg?

Kortum: In der Verbandsliga möchten wir eine gute Rolle spielen. Ein Mittelfeldplatz wäre schon unser Ziel. Bei einem Regionalligaaufstieg ginge es nur um den Klassenerhalt.